Faszien sind Gewebe im Körper, die Organe, Knochen, Muskeln und Sehnen umhüllen. Der gesamte Körper ist auch von einer großen Körperfaszie unter der Haut umgeben. Wenn es Verklebungen, Narben oder Spannungen in dieser Faszie gibt, können sich diese über den ganzen Körper ausbreiten und Probleme in anderen Körperregionen verursachen.

Ein gutes Sinnbild dafür ist, wenn man ein Tuch nimmt und eine Falte fixiert. Die Spannung, die dadurch entsteht, zieht sternförmig Wellen durch das restliche Tuch. Wenn man versucht, diese Wellen zu glätten, tauchen sie sofort wieder auf. 


Ähnlich verhält es sich mit dem Körper. Verklebte Faszien können Spannungs- und Statikveränderungen im Körper bewirken, die wiederum zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen können.

Ein Beispiel dafür ist, wenn man nach einer Operation im Brust- oder Schulterbereich die Schulter nicht mehr vollständig bewegen kann. Diese Einschränkung ist jedoch nicht zwingend notwendig. Etwa 8 Wochen nach der Operation können die Narben gelöst werden und ein annähernd normales und vor allem schmerzfreies Bewegen ist wieder möglich. 

Ein weiteres Beispiel wäre, wenn man Schmerzen im rechten Knie hat, aber bildgebende Verfahren keine oder nur leichte Abnützungen zeigen. Behandlungen des Knies bringen kaum oder nur kurzfristige Verbesserungen. In diesem Fall kann es sich um einen „Faltenwurf“ von einer Blinddarmoperation handeln, die oft schon Jahrzehnte zurückliegt. Der höhere Zug an den Beckenfaszien kann das Hüftgelenk leicht nach innen drehen und das Knie hat somit bei jedem Schritt eine erhöhte Belastung. Der Körper kann solche Fehlspannungen sehr lange kompensieren, aber diese Bereiche stellen immer Schwachstellen dar. Wenn die Fixierung gelöst wird und Hüfte und Kniegelenk wieder in ihre natürliche Position zurückkehren, beruhigt sich auch der Schmerz.